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Die thronende Madonna

Datum:
27. Apr. 2020
Maria-6

Die thronende Madonna, seit Anfang 1995 an der rechten Vierungssäule angebracht, ist eine erweiterte Kopie der romanischen "Hovener Madonna" von 1170, die in Fachkreisen als eine de schönsten rheinischen Madonnen gilt. 
Die romanischen Marienskulpturen sind entsprechend ihrer kultischen Aufgabe eng mit dem Bauwerk verbunden. Dabei sieht die Romanik in Maria nicht so sehr die Mutter Christi, sondern mehr die im Himmel wohnende Majestät, die "Thronende Madonna", die den königlichen Christus auf ihren Schoß thronen lässt.
Jede Form de Abbildlichkeit liegt der romanischen Plastik fern.
Deshalb diese überschlanken steifen Körperformen, der etwas merkwürdige, strenge Gesichtsausdruck beider Figuren, die weit geöffneten Augen, das überaus groß gestaltete Kind. 
Auch die romanischen Farben haben einen tiefen Symbolcharakter: Weiß ist die Farbe der großen Lichtgottheiten. Blau ist die Farbe des Himmelsgewölbes. Der gekrönte Christus trägt einen purpurnen Königsmantel: im Rot des Feuers wird der Prophet Elia auf seinen Wagen entrückt; purpurrot ist das Innere des Zeltes Davids für die Bundeslade; von der gleichen Feuerfarbe sind die Zungen, die sich an Pfingsten auf die Jünger niederlassen. Das Untergewand des segnenden Christus ist grün: das Grün ist das Anfängliche, Keimhafte.

Über der ganzen Marienskulptur aber sind Goldspuren verteilt: Gold ist die Farbe des ungetrübten Lichtes, die Farbe der göttlichen Herrlichkeit und Offenbarung.