Vandalismus (Bericht):Vandalismus in Langenfelds Kirchen

Vandalismus in unseren Langenfelder Kirchen hat in den letzten Jahren und insbesondere in den letzten Monaten leider sehr zugenommen.
Die Art der Vandalismusdelikte reicht von Sachbeschädigung wie umgestoßenen Kerzenständern bis hin zu schwerwiegenderen Taten wie Einbrüchen oder der Hinterlassung von Exkrementen.
Küster und Küsterinnen berichten, teilweise erschüttert, von aufgeschlitzten Kniebankpolstern, dem Diebstahl von Apostelkerzen, von diversen Einbrüchen in unseren Kirchen und den Pfarrheimen sowie dem Gemeindezentrum "Ankerplatz".
Zuletzt ist vor einigen Wochen sogar die Glocke an der Sakristeitüre (Bild) in der Stadtkirche St. Josef entwendet worden. Sie wurde durch Zufall auf dem alten Firmengelände Böttcher auf der Haptstraße, leider beschädigt, gesichtet.
Große Betroffenheit
Die Betroffenheit ist groß. Die Taten werden als Angriff auf den Glauben und den geweihten Raum empfunden. Es scheinen tatsächlich inzwischen alle Tabus gefallen zu sein.
Auf der einen Seite möchte die kath. Kirche in Langenfeld z. B. die Stadtkirche St. Josef für die Gläubigen tagsüber geöffnet halten, auf der anderen Seite riskiert sie so weiteren Vandalismus.
Michael Flanhardt, Kirchenvorstand der Kath. Kirche St. Josef und Martin spricht entsetzt von der Respektlosigkeit gegenüber christlichen Begegnungsstätten. "Es ist schon traurig", so Flanhardt, "dass wir viele unserer Kirchen aus Sicherheitsgründen tagsüber schließen müssen. Wir würden gerne unseren Ansatz einer 'offenen Kirche' fortsetzen und ausbauen. Aber auf dem Hintergrund von Diebstahl, Papierzündeleien und Verunreinigungen in der Kirche können wir das kaum verantworten. Dadurch geht den religiösen Räumen ein Stück ihrer Offenheit und besonderen Atmosphäre verloren. Auch auf unseren Friedhöfen gibt es immer wieder Beschädigungen von Grabstätten oder es werden Pflanzen und Grableuchten entwendet."
Opferstöcke waren auch beliebte Gegenstände, die aufgebrochen wurden. Daher werden diese nun bei Schließung der Kirche immer geleert.
Birgit Trierscheidt, eine der Küster/innen in der Kirche St. Josef, ist außer sich und sagt zu dem Problem:
"Alle Vorkommnisse sind nicht nur für uns Küster, sondern auch für alle, die mit den Kirchen verbunden sind, sehr schmerzhaft und erschreckend. Wir empfinden es immer als persönlichen Angriff, da die Kirchen in unserer Obhut sind. Oft denken wir, was kommt als Nächstes.
Bitte um Wachsamkeit
Die Verantwortlichen unserer Kirchengemeinde bitten die Gläubigen, Augen und Ohren offen zu halten und evtl. Vorfälle sofort dem Pastoralbüro oder ggf. auch der Polizei zu melden.
"Unsere Kirchen, insbesondere die in der Stadtmitte, sollen weiter "offene Kirche" sein, für alle, die in Ruhe ein Gebet sprechen wollen, eine Kerze anzünden möchten oder einfach sich nur eine kurze Auszeit von Hektik und Straßenlärm gönnen möchten", so die Vertreter von Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat und Küster/innen.