Neujahrsansprache des PGR-Vorsitzenden
Liebe Mitchristen in unserer Kirchengemeinde St. Josef und Martin in Langenfeld, liebe Interessierte,
zum Beginn des neuen Jahres wünsche ich Ihnen im Namen des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstands alles Gute, Glück, Zufriedenheit und Erfolg in privaten wie beruflichen Dingen. Zu den vordringlichen Wünschen dürfte der nach Frieden gehören. Noch immer dauert der schreckliche Krieg in der Ukraine an und mit den Auseinandersetzungen im Nahen Osten sind auch dort zahlreiche Menschen von Terror, Krieg und Gewalt betroffen, entführt, verletzt, getötet. Das geht uns nahe. Viele andere schlimme bewaffnete Ausbrüche von Gewalt weltweit finden kaum öffentliche Aufmerksamkeit, wenngleich sie uns nicht gleichgültig sein dürfen. In unserer Gemeinde hat sich im zurückliegenden Jahr viel getan.
Vielmehr nannte ich Beispiele, die deutlich machen, mit wie viel Engagement unser Gemeindeleben gestaltet und vorangebracht wird. Diese Beispiele zeigen, dass nach den Jahren der Pandemie an vielen Stellen und in vielen Gruppierungen vielfältige gewohnte und neue Aktivitäten stattfinden:
Bei "Offen reden - Dialog am Ankerplatz" steht wertschätzende Kommunikation im Vordergrund. Zu einer breiten Palette von Themen (Kirche und Homosexualität, Frauen ins Amt, Synodaler Weg, Sterbebegleitung? Sterbehilfe? Assistierter Suizid) hatten wir interessante Gäste.
Der Trauer einen Raum geben wollen die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner beim monatlichen Trauercafé. In offener und vertrauensvoller Atmosphäre können Gefühle und Erfahrungen geteilt werden.
Das Zukunftsprojekt „Katholische Kirche in Langenfeld 2025 - 2030“ stellt sich Fragen, die sich im gesellschaftlichen Wandel und damit auch in unserer Kirche auswirken.
Angesichts rückläufiger Zahlen der Kirchenmitglieder, der Priester und der weiteren Mitarbeitenden in der Pastoral werden wir in unserem Gemeindeleben und in der Seelsorge Veränderungen herbeiführen müssen, um unseren Glauben auch in Zukunft gemeinsam in Vielfalt und in unterschiedlichen Formen leben zu können.
Pfarrgemeinderat, Kirchenvorstand und Pastoralteam haben deshalb dazu einen offenen und engagierten Prozess begonnen. Zuletzt in zwei Gemeindeversammlungen haben wir uns dazu mit einer größeren Öffentlichkeit ausgetauscht. Nun wird es darum gehen, die Ergebnisse zu sichten und Vorstellungen zur künftigen pastoralen Ausrichtung der Gemeinde zu entwickeln. Dazu müssen neben den räumlichen Bedürfnissen auch die personellen und finanziellen Möglichkeiten bedacht und beraten werden. Am Ende dieses Prozesses, bei dem wir hier „vor Ort“ auf dem Fahrersitz bleiben wollen, soll ein gutes und tragfähiges Zukunftskonzept für unsere Kirchengemeinde in unserer Stadt stehen.
Mit dem vor einem Jahr gestarteten und von der Kirchengemeinde mit unterstützten Projekt ‚Treffpunkt der Kulturen‘ entstand in Langenfeld ein wertvolles Netzwerk für Kommunikation und Austausch zwischen Langenfelder Bürgern und in Langenfeld lebenden geflüchteten Menschen. Berührungsängste können abgebaut, Vertrauen zwischen Deutschen und Geflüchteten aufgebaut und gestärkt werden.
„VOR ORT“ – also mitten in unserer Stadt, in St. Josef, versammeln sich und feiern Christen regelmäßig Gottesdienst in anderer Form. Diese Gottesdienste haben konkreten Bezug zu menschlicher Gegenwart und konkretem Leben. Das Logo mit der Kompassnadel steht für Sich-Ausrichten, Suchen und Orientieren – in der Gemeinschaft der Menschen und mit Gott.
Unsere Jugendlichen bringen mit großem Einsatz junge Menschen zu vielen erlebnisreichen Begegnungen und Aktivitäten zusammen. Daran können wir erkennen, dass Kirche trotz aller Unkenrufe eben auch Raum für junges Engagement bietet. Ich freue mich besonders darüber, dass es gelungen ist, die Jugendarbeit bei aller Bindung an Kirchorte übergreifend zu organisieren.
Unsere beiden Weltläden an St. Martin und an St. Josef tragen erfolgreich die Idee des Fairen Handels in unsere Stadt und in unsere Gemeinde. Sie machen die „Eine Welt“ bei uns erlebbar. Die Beteiligung von Menschen aus dem Globalen Süden am Welthandel ist ein Beitrag zu mehr Gerechtigkeit weltweit. Gerechte Löhne, gute Arbeitsbedingungen, Partizipation, Verhinderung von ausbeuterischer Kinderarbeit und Schaffung von Bildungsmöglichkeiten sind dazu wichtige Aspekte.
Die Weltläden leisten mit ehrenamtlich Engagierten konkrete Beiträge dazu.
Diese Beispiele stehen stellvertretend für eine große Zahl Engagierter in unserer Kirchengemeinde – in vielen Einrichtungen, Gruppierungen, Verbänden und Initiativen, in den Gremien und Ausschüssen, in zahlreichen kleinen und großen Aufgaben. Sie werden begleitet und unterstützt durch Menschen, die sich beruflich in unserer Gemeinde einbringen.
Ihnen allen danke ich für Ihren Einsatz, Ihre Zeit und Ihre Kreativität! Bleiben Sie mit uns „dran“! Und wir freuen uns auf Sie, die vielleicht mit neuen Ideen unsere Gemeinde bereichern können und Zeit investieren möchten. Sie sind willkommen!
Herzliche Grüße und alles Gute für 2024!
Thomas Antkowiak
PGR-Vorsitzender