Fortsetzung: der neue Josef
Vielleicht haben wir nun eine Möglichkeit gefunden, die Art und Weise in der Darstellung des Hl. Josef nachzuvollziehen? Er ist nicht gekleidet wie ein galiläischer Zimmermann, sondern in kostbarem Tuch wie ein ägyptischer Gelehrter. Er sitzt auf einer Kiste, bunt bemalt mit Anspielungen aus dem Leben des Menschensohnes; eine Kiste vielleicht vollgestopft mit der Tradition seines Hauses und seines Urahnen, des ägyptischen Josef. Er hat übergroße Augen und blickt gleichsam durch den Betrachter hindurch auf etwas, das man wahrscheinlich mit bloßen Augen nicht einfach sehen kann.
Er hat übergroße Ohren und horcht auf etwas, das wohl mit unserem akustischen Organ normalerweise nicht zu fassen ist ‑ unterstützt von der Haltung einer riesigen Hand, nämlich im Versuch noch mehr wahrzunehmen.
Die Spirale inmitten seines Körpers weist ihn als „Bauchmenschen“ aus, der das, was an seiner Verlobten geschehen ist, mit dem Verstand nicht fassen kann..., der das Geheimnis der Menschwerdung „von seinem Bauch“ her annimmt; der nicht verzweifelt, sondern zu seiner Verlobten steht, voll Vertrauen auf ihr Wort und auf das, was er im Traum vernimmt.
Nehmen Sie sich doch einmal‑ auf einem Spaziergang oder während des Einkaufs ‑ ein wenig Zeit, betreten Sie unser Gotteshaus St. Josef und schenken den beiden Heiligen - die Madonna und der Neue Josef - ein wenig Zeit. Vielleicht erfahren Sie dann, was an beiden Darstellungen „richtig“ ist, was wichtig und wegweisend für unser Leben sein kann.